Rohstoffstudie:Die Rohstoffabhängigkeit der deutschen Wirtschaft

Metalle der Seltenen Erden

KfW Rohstoffstudie

Die deutsche Industrie ist abhängig von Lieferungen aus dem Ausland.

Die deutsche Industrie importiert Rohstoffe oder Vorprodukte und exportiert stärker verarbeitete Produkte. Dadurch besteht eine hohe Abhängigkeit von Lieferungen aus dem Ausland. Der Halbleitermangel in der Automobilindustrie ist nur ein prominentes Beispiel.
Die vorliegende Rohstoffstudie für die KfW untersucht die Abhängigkeit der deutschen Wertschöpfung von den drei Rohstoffen Kupfer, Lithium und Seltene Erden. Die ausgewählten Rohstoffe sind von besonderer Relevanz für das Gelingen der dualen Transformation aus Dekarbonisierung und Digitalisierung.

KfW-Rohstoffstudie

Verfügbarkeit

Kupfer, Lithium und Seltene Erden

Zur Beurteilung der Versorgungssituation haben wir die Vorkommen auf globaler Ebene sowie die Importbeziehungen Deutschlands detailliert analysiert. Über bestehende Stoffstromanalysen lässt sich die Verwendung von Kupfer, Lithium und Seltener Erden in Produkten nachvollziehen und so der Umfang der Produktion in Deutschland abschätzen, der ohne diese Rohstoffe nicht möglich wäre.
Auch die Importabhängigkeit bei weiterverarbeiteten Gütern, die auf den Rohstoffen beruhen, wurde auf Grundlage der Stoffstromanalyse untersucht. Um die Auswirkungen eines Angebotsschocks und Reaktionsmöglichkeiten der Unternehmen einzuschätzen, haben wir Experten aus Unternehmen, Wissenschaft und Verbänden befragt.

(c) ugurhan

Kupfer

Geringes Risiko, aber wachsende Nachfrage

In Deutschland werden kupferhaltige Produkte im Wert von 674 Milliarden Euro produziert, das sind etwa 29 Prozent des gesamten Produktionswerts im Verarbeitenden Gewerbe. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden kupferhaltige Produkte im Wert von rund 350 Milliarden Euro eingeführt. Von diesen Importen werden rund 19 Prozent als gefährdet eingestuft (d.h. die Produkte stammen aus Ländern, für die ein hohes Risiko identifiziert wurde). Die Wahrscheinlichkeit eines Angebotsschocks, der die Kupferproduktion und -verfügbarkeit in Deutschland und Europa einschränkt, wird als sehr gering eingestuft. Mittelfristig besteht jedoch mit Blick auf die steigende Nachfrage Unsicherheit, ob die notwendigen Investitionen für die Ausweitung des Angebots erfolgen werden.

Lithium

Kritisch für die Batterieproduktion

Fast drei Viertel des von Deutschland bezogenen Lithiumcarbonats stammen aus Chile. Anders als bei Kupfer gibt es bei Lithium derzeit keine inländischen Ersatzprodukte in Form von deutschem oder europäischem Bergbau oder Sekundärmaterial. Ein Lieferstopp würde sich daher direkt auf die Versorgung der Industrie auswirken.
Auch bei den weiterverarbeiteten Lithiumprodukten ist die Kritikalität höher als bei Kupfer: rund 31 Prozent der lithiumhaltigen importierten Produkte werden als gefährdet eingestuft, 58 Prozent dieser Importe kommen aus China. Diese Produkte könnten im Falle eines Angebotsshocks nur schwer ersetzt werden.

Lithiumabbau in Salinas Grandes, einer riesige Salzwüste in Jujuy und Salta, Argentinien.

Seltene Erden

Bedeutend für Zukunftstechnologien, hohe Abhängigkeit von China

Die deutschen Importe von Seltenen Erden stammen zu 49 Prozent (frühe Gewinnungs- oder Verarbeitungsstufen) und 84 Prozent (weiterverarbeitete Zwischenprodukte) direkt aus China. Entsprechend schätzt die DERA das Angebotsrisiko des Rohstoffs als hoch ein.
Entlang der Wertschöpfungskette gelten 19 Prozent der gesamten selten-erd-haltigen Importe als gefährdet. Auch hier ist China mit einem Anteil von 58 Prozent der wichtigste Lieferant. Neben allgemeinen Transportrisiken sind daher vor allem politische Motive mögliche Auslöser von plötzlichen oder mittelfristigen Angebotsverknappungen.

Kritisch für die Wertschöpfung – Rohstoffabhängigkeit der deutschen Wirtschaft

Eine Studie im Auftrag der KfW-Bankengruppe und in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsfeld Rohstoffe im Fraunhofer Institut für System und Innovationsforschung (ISI).

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